01.05.10 WN - Bahnausbau Münster-Lünen kostet 377 Millionen





Bahnausbau Münster-Lünen kostet 377 Millionen

 

Mücke lässt sich
von Bahr (r.) den Bahnhof zeigen.Foto:
Mücke lässt sich von Bahr (r.) den Bahnhof zeigen.Foto:
(kb)
 
Münster - Ein Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium weiß, wie eine Ampel funktioniert. Jan Mücke (FDP) war am Freitag in Münster und nahm zu drei wichtigen Bahn-Themen Stellung. Das Ergebnis: Neuer Hauptbahnhof grün, zweites Bahngleis zwischen Münster und Lünen gelb, Beendigung des Leezen-Chaos rot.

» Stichwort Hauptbahnhof: Nachdem die Bauarbeiten zur Sanierung der Verkehrsstation begonnen haben, sieht der Staatssekretär „sehr gute Chancen“ für neue Empfangsgebäude auf der West- und der Ostseite. „Eine Entscheidung fällt noch in diesem Quartal“, berichtete er von entsprechenden Informationen aus der Bahn-Zentrale. Eine Fertigstellung der beiden Gebäude im Jahr 2014 sei denkbar.

» Stichwort zweiter Gleisstrang Münster-Lünen: Der Staatssekretär betonte, dass ein zweites Gleis zwischen Münster und Lünen von zentraler Bedeutung für die Abwicklung des Bahnverkehrs auf der Trasse Hamburg, Bremen, Osnabrück, Münster und Ruhrgebiet sei. Dem „vordringlichen Bedarf“, den der Bund anerkenne, stünden Investitionen in Höhe von 377 Millionen Euro entgegen, die ganz überwiegend vom Bund zu stemmen seien.

Aus diesem Grund, so Jan Mücke weiter, „wäre es unseriös, jetzt schon über einen Termin für einen Beginn der Bauarbeiten zu spekulieren“. Zunächst stehe das Land vor der Aufgabe, das Projekt bis zur Baureife zu bringen.

Die Gefahr, dass die Bahn auch bei einem erfolgten Streckenausbau die Trasse Hamburg, Hannover, Bielefeld, Ruhrgebiet bevorzugen könne, sah der Staatssekretär nicht. „Die Bahn benötigt händeringend neue Kapazitäten im Netz.“ Nach dem Willen der Bundesregierung soll die Bahn in den kommenden Jahren 20 Prozent mehr Personen und 80 Prozent mehr Güter transportieren.

» Stichwort Leezen-Chaos: Was das Räder-Gewusel rund um den Bahnhof betrifft, so machte der Staatssekretär den Münsteranern bei einem Ortstermin keine Hoffnung. Es sei „sehr schwierig“, gesetzliche Bestimmungen für das Abschleppen von Rädern zu finden. Eine „Sonderregelung“ für Münster schloss Jan Mücke aus.

VON KLAUS BAUMEISTER, MÜNSTER

Quelle: Westfälische Nachrichten vom 01.05.2010




Veröffentlicht am:
20:11:38 01.05.2010 von Bürgerinitative Landschaftsschutz Roxel e.V.