Grundinformationen

Noch ist es ein Landschaftsschutzgebiet - wie lange noch?


In der unteren Darstellung können Sie sich die Karte wie in Google Earth passend ansehen:

Größere Kartenansicht
Quelle: Google Earth 2008

Die in Roxel liegenden Rastanlagen Münsterland-West und Münsterland-Ost werden durch den geplanten Neubau wahrscheinlich die größten Rastanlagen in der Nähe einer Stadt und in zu großer Nähe zur Wohnbebauung eines Stadtteils.
Während die Rastanlage in Hamburg-Stillhorn geschlossen und verlegt werden muss, weil die Wohnbebauung zu nah an den Rastplatz herangebaut wurde, werden in Roxel in unmittelbarer Nähe einer bestehenden Wohnbebauung (ca. 170 m) zwei Mammutrastanlagen geplant. Diese sollen ca. 10 mal so groß wie die bestehenden Rastanlagen werden.

Der Bau der Rastanlagen widerspricht allen Planungen der Stadt Münster. Sowohl der Landesentwicklungsplan, der Gebietsentwicklungsplan, der Flächennutzungsplan, der Stadtteilrahmenplan, der Bebauungsplan als auch der noch zur Verabschiedung anstehende Landschaftsplan Roxeler Riedel weisen große Gebiete westlich und östlich der Autobahn als Landschaftsschutzgebiet aus, zum Teil mit wertvollen Naturdenkmälern. Konsequent unterstützt die Stadt Münster die Forderungen der „Bürgerinitiative Landschaftsschutz Roxel e.V.“ und hat über alle Parteien hinweg einen einstimmigen Ratsbeschluss gegen den Bau der Rastanlagen in Münster-Roxel gefasst.



Bebauung im Landschaftsschutzgebiet ist verboten


In den neunziger Jahren wurde für das jetzt von den Parkplätzen beanspruchte Gebiet eine Umweltverträglichkeitsstudie durchgeführt. Es sollte überprüft werden, ob hier möglicherweise die Südumgehung für Roxel gebaut werden könnte. Das Ergebnis dieser Studie war, dass keine Bebauung in diesem Gebiet erlaubt ist. Die Südumgehung wurde völlig ausgeschlossen, aufgrund wertvoller Pflanzen und Tiere und wegen der Funktion als Frischluft bringende Schneise für die Innenstadt. Ein weiteres Ergebnis dieser Studie war, dass Roxel bereits durch den Lärm und die Abgase der Autobahn stark belastet ist. Die überdimensionalen Erweiterungsbauten der beiden Rastanlagen werden die Belastungen Münsters und Roxels durch Lärm und Feinstäube enorm steigen.


Mitten ins Herz unseres Landschaftsschutzgebietes

         
Der Bau der Rastanlagen würde für Roxel den Verlust des wichtigsten Landschaftsschutzgebietes bedeuten. Gerade der nahe gelegene Wald „Am Rohrbusch“ wird von Kindergärten, Schulen, Sportgruppen, Familien, Radfahrern und Hundebesitzern genutzt. Für sie alle ist der Wald ein wichtiger Ort zur Erholung, zum Lernen (Waldlehrpfad), für sportliche Aktivitäten und zum Kommunizieren. Darüber hinaus soll Roxel in den nächsten Jahren um 7.000 Einwohner auf ca. 14.000 wachsen.


Eine Fläche von 20 Fußballfeldern wird versiegelt



Die Ausdehnung der geplanten LKW-Rastanlage wird ca. 85.000 qm betragen. Das ist die Größe von rund 20 Fußballfeldern. Die flächenmäßige Ausdehnung wird in der Karte oben deutlich und entspricht einem Großteil der Wohnbaufläche Roxels oder z.B. einem Großteil der Altstadt Münsters Fläche zw. den Eckpunkten: Überwasserkirche, St. Martini, Rathaus, Aegidiimarkt). Vergleichen Sie dies mit der Abbildung unter diesem Text!



120.000 Fahrzeugbewegungen in einer Woche

Der geplante Parkraum ist für ca. 515 Fahrzeuge vorgesehen. Doch diese Fahrzeuge werden hier nicht nur ruhig stehen, sondern ständig in Bewegung sein. Es wird permanenter Lärm durch startende, abfahrende, kommende und bremsende Fahrzeuge herrschen. Allein auf der Rastanlage- West sind nach derzeitigem Informationsstand täglich durchschnittlich mindestens 8.500 bis 9.000 Fahrzeugbewegungen zu erwarten. Innerhalb einer Woche sind das ca. 60.000 Fahrzeugbewegungen und innerhalb eines Jahres über 3 Millionen! Fast die gleiche Menge wird die Rastanlage-Ost verursachen.


Extreme Lärmbelästigung rund um die Uhr



Die Lärmemissionen werden tagsüber (6.00 – 22.00 Uhr) einen Emissionspegel von etwa 98 dB A und nachts (22.00 – 6.00 Uhr) von etwa 95 dB A erreichen. Dies entspricht dem Schallpegel einer großen Diskothek, rund um die Uhr, Tag für Tag, Monat für Monat, Jahr für Jahr. Unsere Erfahrung mit der neuen Lärmschutzwand entlang der Trasse der BAB A 1 zeigt deutlich, dass die für die Lärmvorsorge geforderten Immissionsgrenzwerte im Außenbereich sowie im Wohnbereich Roxels schon heute nicht einzuhalten sind.
Durch den Bau weiterer Parkplätze entstehen, neben dem fließenden Verkehr der Autobahn, neue Schallquellen und extreme Abgasmengen. Selbst wenn die Parkplätze – wovon allerdings nicht auszugehen ist - nur denselben Geräuschpegel wie die Autobahn erreichen sollten, steigt der Schallpegel um weitere drei dB A. Es ist deshalb davon auszugehen, dass insbesondere in den Nachtstunden die geforderten Immissionsgrenzwerte für Roxel nicht eingehalten werden können.


50 % Wertverlust der Roxeler Grundstücke

Nach Aussagen von Fachleuten wird der Wert von Häusern und Grundstücken bis zu 50 % sinken, denn niemand wird freiwillig in der Nähe einer solchen Immissionsquelle wohnen wollen. Wohn- und Standortattraktivität werden sinken. Wollen wir das? Alle Roxelerinnen und Roxeler sind aufgefordert, die Verwaltung und Politik der Stadt Münster zu unterstützen, damit sich Berlin nicht einfach über Planungen und Belange der Stadt Münster hinwegsetzen kann. Roxel wird das Opfer einer verfehlten Verkehrs- und Umweltpolitik. Seit über fünf Jahren verhindert die „Bürgerinitiative Landschaftsschutz Roxel e.V.“ den Bau der Rastanlagen. Aber wir brauchen jetzt verstärkt Ihre Unterstützung. Werden Sie deshalb Mitglied und spenden Sie für den Erhalt unseres Heimatortes. Der Mitgliedsbeitrag beträgt pro Person 5 Euro jährlich.



Quelle: ROXEL GESTERN I HEUTE I MORGEN, Jahresmagazin 2007, S. 66-69


Präsentation zum Problem des geplanten
Lkw-Mammut-Rastplatzes in Münster-Roxel



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