28.02.08 WN - Falscher Ort für eine Erweiterung
„Falscher Ort für eine Erweiterung“
Foto -tu-
Theodora Bockem-Rohleder, Sprecherin der Roxeler Bürgerinititative (l.), freute sich über die Unterstützung der Politiker. Im Podium saßen neben den münsterischen Bundestagabgeordneten Daniel Bahr, Ruprecht Polenz und Christoph Strässer sowie alle Roxeler Ratsmitglieder. Mit dabei war auch die Aachener Bundestagsabgeordnete Bettina Herlitzius (2. v. l.).
Münster-Roxel. „Sie erleben hier heute eine ganz große Koalition!“ So beschrieb der Bundestagsabgeordnete Daniel Bahr (FDP) die breite Front des Protestes im rappelvollen Saal der Gaststätte Kortmann: Rund 200 Zuhörer kamen zur Versammlung der Bürgerinitiative (BI) „Landschaftsschutz Roxel“, die beim Widerstand gegen den umstrittenen Bau der über 200 Lkw- und Busparkplätze an den Roxeler Autobahnrasthöfen (die WN berichteten) weiterhin auf die volle Unterstützung der Politik setzen kann.
Die zweieinhalbstündige Debatte war reich an Absichtserklärungen: Alle Mandatsträger im Podium – unter ihnen die Roxeler Ratsmitglieder, die münsterischen Bundestagsabgeordneten Ruprecht Polenz (CDU), Christoph Strässer (SPD) und Daniel Bahr (FDP) sowie die Aachener Bundestagsabgeordnete Bettina Herlitzius (Grüne) – bekundeten ausnahmslos ihre Sympathien für die erfolgreiche Arbeit der Bürgerinitiative. Und sie legten sogar noch eins drauf: Es gehe jetzt darum, alle Rechtsmittel – gegebenenfalls auch beim zukünftigen Planfeststellungsverfahren – auszuschöpfen, um das Vorhaben zu verhindern.
Ratsmitglied Wolfgang Heuer (SPD) bekundete, die Stadt solle „alle Steuermittel gegen dieses Projekt einsetzen“. Eingestimmt wurde das Auditorium mit einem Film von Detlev Sürig, der das bedrohliche Szenario eindrucksvoll per Simulation auf der Leinwand entfaltete: Durch den Bau des Mammutprojektes (85 000 Quadratmeter Fläche) in nur 200 Metern Abstand vom Wohngebiet drohten erhebliche Lärmbelästigungen (18 000 Fahrzeugbewegungen), der „Verlust der grünen Lunge Roxels“ und der Frischluftschneise Münsters sowie weitere schwerwiegende Nachteile bis hin zur Wertminderung Roxeler Immobilien und, und, und . . .
Ein Thema, das Roxel bewegt: An die 200 Interessierte besuchten die Versammlung der Bürgerinitiative, die gegen den Bau der umstrittenen Lkw-Parkplätze an den Autobahnrasthöfen Front macht.
Ein Thema, das Roxel bewegt: An die 200 Interessierte besuchten die Versammlung der Bürgerinitiative, die gegen den Bau der umstrittenen Lkw-Parkplätze an den Autobahnrasthöfen Front macht.
Geplant werde, so Dr. Horst Polleit vom Vorstand der BI, „eine der größten Rastanlagen Deutschlands, wenn nicht sogar die größte“. Und das, obwohl eine ähnliche Anlage in Stillhorn bei Hamburg wegen ihrer Nähe zum Wohngebiet bereits stillgelegt worden sei. „Doch der Bund nimmt sich nichts davon an. Das ist bürgerverachtende Politik“, bekräftigte Polleit unter dem lautstarkem Beifall der Versammlungsteilnehmer.
Hauptkritikpunkt der BI: Der Standort Roxel habe „von vornherein festgestanden“, sagte die moderierende BI-Sprecherin Theodora Bockem-Rohleder. Erst im Nachhinein seien lediglich ortsnahe Varianten angeführt worden, ohne dass bis heute eine Expertise über echte Standortalternativen vorliege. „Was können wir tun, um das Vorhaben zu verhindern?“ fragte Bockem-Rohleder die Politiker. Immerhin habe die Bürgerinitiative das Projekt sechs Jahre lang erfolgreich blockieren können.
Es werde darauf ankommen, „beim Planfeststellungsverfahren nachdrücklich Position zu beziehen“, riet Ruprecht Polenz. „Klar ist auch: Wir brauchen Rastplätze an geeigneter Stelle, aber hier ist der falsche Ort für eine solche Erweiterung.“
„Wir müssen das Ministerium in Berlin nerven – zum Beispiel durch Akteneinsicht“, ergänzte Christoph Strässer. Keine Frage, der einhellige Protest ist Konsens. So endete die Bürgerversammlung mit einer Resolution an die Politik: Die BI unterstützt „nachdrücklich die Forderung nach Akteneinsicht“ beim Bundesverkehrsministerium und verlangt zudem, „sämtliche juristischen Möglichkeiten auszuschöpfen, um das Projekt zu verhindern.“
Die zweieinhalbstündige Debatte war reich an Absichtserklärungen: Alle Mandatsträger im Podium – unter ihnen die Roxeler Ratsmitglieder, die münsterischen Bundestagsabgeordneten Ruprecht Polenz (CDU), Christoph Strässer (SPD) und Daniel Bahr (FDP) sowie die Aachener Bundestagsabgeordnete Bettina Herlitzius (Grüne) – bekundeten ausnahmslos ihre Sympathien für die erfolgreiche Arbeit der Bürgerinitiative. Und sie legten sogar noch eins drauf: Es gehe jetzt darum, alle Rechtsmittel – gegebenenfalls auch beim zukünftigen Planfeststellungsverfahren – auszuschöpfen, um das Vorhaben zu verhindern.
Ratsmitglied Wolfgang Heuer (SPD) bekundete, die Stadt solle „alle Steuermittel gegen dieses Projekt einsetzen“. Eingestimmt wurde das Auditorium mit einem Film von Detlev Sürig, der das bedrohliche Szenario eindrucksvoll per Simulation auf der Leinwand entfaltete: Durch den Bau des Mammutprojektes (85 000 Quadratmeter Fläche) in nur 200 Metern Abstand vom Wohngebiet drohten erhebliche Lärmbelästigungen (18 000 Fahrzeugbewegungen), der „Verlust der grünen Lunge Roxels“ und der Frischluftschneise Münsters sowie weitere schwerwiegende Nachteile bis hin zur Wertminderung Roxeler Immobilien und, und, und . . .
Ein Thema, das Roxel bewegt: An die 200 Interessierte besuchten die Versammlung der Bürgerinitiative, die gegen den Bau der umstrittenen Lkw-Parkplätze an den Autobahnrasthöfen Front macht.
Ein Thema, das Roxel bewegt: An die 200 Interessierte besuchten die Versammlung der Bürgerinitiative, die gegen den Bau der umstrittenen Lkw-Parkplätze an den Autobahnrasthöfen Front macht.
Geplant werde, so Dr. Horst Polleit vom Vorstand der BI, „eine der größten Rastanlagen Deutschlands, wenn nicht sogar die größte“. Und das, obwohl eine ähnliche Anlage in Stillhorn bei Hamburg wegen ihrer Nähe zum Wohngebiet bereits stillgelegt worden sei. „Doch der Bund nimmt sich nichts davon an. Das ist bürgerverachtende Politik“, bekräftigte Polleit unter dem lautstarkem Beifall der Versammlungsteilnehmer.
Hauptkritikpunkt der BI: Der Standort Roxel habe „von vornherein festgestanden“, sagte die moderierende BI-Sprecherin Theodora Bockem-Rohleder. Erst im Nachhinein seien lediglich ortsnahe Varianten angeführt worden, ohne dass bis heute eine Expertise über echte Standortalternativen vorliege. „Was können wir tun, um das Vorhaben zu verhindern?“ fragte Bockem-Rohleder die Politiker. Immerhin habe die Bürgerinitiative das Projekt sechs Jahre lang erfolgreich blockieren können.
Es werde darauf ankommen, „beim Planfeststellungsverfahren nachdrücklich Position zu beziehen“, riet Ruprecht Polenz. „Klar ist auch: Wir brauchen Rastplätze an geeigneter Stelle, aber hier ist der falsche Ort für eine solche Erweiterung.“
„Wir müssen das Ministerium in Berlin nerven – zum Beispiel durch Akteneinsicht“, ergänzte Christoph Strässer. Keine Frage, der einhellige Protest ist Konsens. So endete die Bürgerversammlung mit einer Resolution an die Politik: Die BI unterstützt „nachdrücklich die Forderung nach Akteneinsicht“ beim Bundesverkehrsministerium und verlangt zudem, „sämtliche juristischen Möglichkeiten auszuschöpfen, um das Projekt zu verhindern.“
VON THOMAS USSELMANN - 28 • 02 • 08
Quelle: Westfälische Nachrichten online vom 28.02.08:
http://www.westfaelische-nachrichten.de/lokales/muenster/stadtteile_west/Falscher_Ort_fuer_eine_Erweiterung.html
Quelle: Westfälische Nachrichten online vom 28.02.08:
http://www.westfaelische-nachrichten.de/lokales/muenster/stadtteile_west/Falscher_Ort_fuer_eine_Erweiterung.html
Veröffentlicht am:
15:53:31 28.02.2008 von Bürgerinitative Landschaftsschutz Roxel e.V.