Münster-Roxel

Drei Tage dauert der Erörterungstermin bei der Bezirksregierung zur Erweiterung der Tank- und Rastanlage Münsterland-West. Träger öffentlicher Belange und Vertreter der Bürgerinitiative und der Naturschutzverbände waren am ersten Tag an der Reihe, ihre Einwände vorzutragen. Es gibt Zweifel an den Prognosen.  

Von Marion Fenner

Dienstag, 22.06.2021, 19:00 Uhr

Lkw am Abend des 25. April 2017 auf der Raststätte Münsterland-West an der Autobahn A1. Foto: Gunnar A. Pier

Reichen Zahlen aus 2008 für eine Verkehrsprognose als Grundlage für die Erweiterung der Tank- und Rastanlage Münsterland West aus? Dr. Meinolf Rohleder, Sprecher der Bürgerinitiative Landschaftsschutz Roxel, glaubt das nicht.

Bei dem Erörterungstermin zum Planfeststellungsverfahren bei der Bezirksregierung Münster am Dienstag zweifelt Rohleder die Prognosen an. Eine Vertreterin der Autobahn GmbH als Vorhabenträger des Ausbaus der Raststätte erläuterte, dass sich nach ihren Berechnungen für 2030 ein Bedarf von insgesamt 628 Stellplätzen für Lkw auf dem Bereich zwischen dem Autobahnkreuz Münster-Süd und Lotte-Osnabrück ergebe. 2008 seien 577 abgestellte Lkw auf diesem knapp 50 Kilometer lange Streckenabschnitt gezählt worden.

Diese Zahlen seien schon beim Erörterungstermin zum Ausbau Münsterland-Ost vorgelegt worden, sagte Rohleder. Schon damals habe er eine nachvollziehbare Formel zu der Berechnung gefordert. Außerdem kritisierte Rohleder in dem von Christian Handtke, juristischer Verkehrsdezernent, geleiteten Erörterungstermin, dass bereits fertiggestellte und noch geplante Ausbauprojekte nicht in die Untersuchung eingeflossen seien. Auch dadurch werde seiner Ansicht nach Verkehr von der Autobahn 1 zukünftig abgezogen. Die Ausführungen von Vertretern der Autobahn GmbH hält er für „wissenschaftlich nicht haltbar“.

In dem insgesamt dreitägigen Erörterungstermin werden die Einwendungen geprüft und die Beteiligten angehört. Bevor Vertreter der Bürgerinitiative und des Naturschutzverbände gehört wurden, waren Träger öffentlicher belange an der Reihe. Vertreter der Stadt Münster hatten sich dabei gegen die Pläne ausgesprochen, weil ein entsprechender Ratsbeschluss vorliegt. Der Erörterungstermin wird fortgesetzt mit Stellungnahmen privater Einwender.

 Quelle: Westfälische Nachrichten vom 22.06.2021

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