Überraschungs-Besuch im OB-Büro 

Gleich drei Bürgerinitiativen tauchten am Donnerstagvormittag überraschend im Büro des Oberbürgermeisters auf. Obwohl sie keinen Termin vereinbart hatten, unterbrach Markus Lewe ein Gespräch und stellte sich ihrem Anliegen. Ihre Forderung: Die Herausgabe eines kompletten Lärmgutachtens, das bereits im vergangenen Jahr erstellt worden war.

Doch das werden sie vermutlich nicht erhalten: Dezernent Thomas Paal stellte klar, dass die Stadt derzeit nicht verpflichtet sei, das Gutachten komplett herauszugeben, da sich die Verwaltung noch mitten in einem Arbeitsprozess befinde. Immerhin: Der OB bot an, die Initiativen zu einem runden Tisch mit Vertretern von Stadt, Land und Bund zu laden – „zeitnah“.

Die Bürgerinitiativen Mauritz, Landschaftsschutz Roxel und Lärmschutz Nienberge sowie der Verein ViV (Verein für immissionsarme Verkehrswege) hatten sich am Donnerstag gemeinsam im Stadthaus 1 getroffen, um ihre Forderung nach Herausgabe des Gutachtens zu unterstreichen. Peter Gosing von der Mauritzer Initiative betonte, dass die Verwaltung wiederholt die Herausgabe des Gutachtens verweigert habe – obwohl der von ihr eingeschaltete Datenschutzbeauftragte des Landes betont habe, dass es herausgegeben werden müsse. Dezernent Paal machte klar, dass das die Verwaltung anders sehe.

Vor einem Jahr waren Ergebnisse aus dem Gutachten bekannt geworden. Die darin vorgeschlagenen Maßnahmen würden die Stadt praktisch lahmlegen, stöhnte damals die Verwaltung. Seitdem überlegt diese ihrerseits, wie der Lärm reduziert werden kann. Voraussichtlich in diesem Herbst sollen konkrete Maßnahmen vorgestellt werden – und damit ein Jahr später als zunächst geplant, so Paal.

Quelle: Westfälische Nachrichten vom 15.05.14

Quelle: Westfälische Nachrichten vom 16.05.2014 (Papierzeitung)